Jagdpraktiken entlang der Leitha rufen uns Tierschützer auf den Plan. Jährlich setzen Jäger im Bereich von Nickelsdorf und Zwirndorf, im Bezirk Neusiedl am See, am Beginn der Jagdsaison tausende gezüchtete Enten aus. Dieses Unterfangen dient lediglich dazu, um die Abschussquoten erhöhen zu können.

Die ausgesetzten Tiere stammen aus Ungarn und sind sogenannte Hochbrut-Flugenten. Sie werden in geschlossenen Gehegen zur Leitha gebracht. Da werden sie hochgezüchtet und gemästet. Allerdings erst zwei Wochen vor der Abschusszeit ausgesetzt. Bei Nickelsdorf, unter der Leithabrücke, belasten durch diese Gehege Tierexkremente verstärkt den Leithafluss. Diese Geschehnisse sind weder im Sinne des Naturschutzes noch im Interesse der in dieser Gegend häufig anzutreffenden, wassersportbegeisterten Touristen.

Laut burgenländischem Gesetz ist für die hier ausgesetzte Entenjagd, welche eine Mischung aus der wilden Stockente und der Hausente darstellt, eine ganzjährige Schonzeit vorgesehen. Allerdings wird von Seiten der Jagdmannschaft behauptet, alles würde den Vorschriften entsprechen und auch die Praktiken seien erlaubt. Das burgenländische Jagdgesetz pflichte dem Aussetzen von Tieren zu Jagdzwecken bei. Immer wieder tauchen, wie von Geisterhand erschaffen, Netze, über den ganzen Fluss gespannt, auf. Den Enten ist es dadurch unmöglich, sich frei zu bewegen. Durch dieses Einschränken ihres Lebensraumes zeigen die Tiere weniger Furcht- und Fluchtverhalten dem Menschen gegenüber. Auch verschlechtert sich die Flugfähigkeit im Vergleich zu ihren wilden Ahnen. Die Wasservögel leben ohne Zugang zum offenen Wasser auf wenigen Quadratmetern.

Durch diese zusätzliche Recherche ergibt sich, dass die Jagd weder zeitgemäß noch ethisch vertretbar ist. Es gibt wesentlich bessere ökologische und tierfreundliche Alternativen dazu.