Die Tierschutzsituation in Spanien unterscheidet sich grundlegend von der in anderen Ländern Mitteleuropas wie Deutschland oder Österreich. Im Norden Spaniens gibt es zum Beispiel exzellente Tierheime, die einen mitteleuropäischen Standard aufweisen. Im Süden Spaniens und auf den spanischen Inseln dagegen sind die Tiere in sogenannten Zwingern untergebracht, unter desolaten Bedingungen und ohne medizinische Hilfe. Das Schlimmste daran ist: Wenn die Tiere nicht innerhalb von sechs Wochen einen neuen Besitzer finden, werden sie getötet oder eingeschläfert. Dieser Skandal ist darauf zurückzuführen, dass das bestehende „Tierschutzgesetz“ absolut unzureichend ist. Dieses Gesetz erlaubt jedem Besitzer sein Tier oder Haustier zu töten, ohne dass er Gründe angeben muss, weswegen er sich dazu entschieden hat.

In Stierkämpfen, die man nur als grausames Spektakel bezeichnen kann, werden jährlich 11'000 Stiere getötet. Nur in zwei der 17 spanischen Provinzen wurde diesem blutigen Schauspiel erfolgreich „der Todesstoß“ versetzt. In den übrigen fünfzehn Provinzen geht das Töten der Stiere vor jubelndem Publikum munter weiter. Diese Situation ist unhaltbar und muss sich ändern. Ein Stierkampfstopp ist keine Petition, die einfach zu beantragen ist. Wir organisieren in vielen Ländern eine weltweite Petition gegen das Töten von Stieren, die wir nicht nur an die spanische Regierung, sondern auch an fünfzehn Parlamente der spanischen Provinzen richten. In einem Gemeinschaftsprojekt mit Journalisten „Defensores de animales“ üben wir öffentlichen Druck auf die Regierungen und Tourismusverbände aus, mit dem Ziel, diese Grausamkeit endgültig zu beenden. Ein weiteres Ziel besteht darin, dort hinzugehen, wo die Stierkämpfe stattfinden, das heißt lokale Aktionen wie Proteste gegen Stierkämpfe durchzuführen sowie die Anhänger von Stierkämpfen zu konfrontieren und zum Umdenken zu bewegen.