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    Tierschutz geht uns alle an!

    Wir haben sehr viel getan ...
    doch es gibt ja noch so viel zu tun!

    Ratten erschnüffeln Landminen

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    Seit dem Jahr 1999 ist die Ottowa-Konvention zum Verbot von Landminen in Kraft. Es wurden der Handel und die Produktion gestoppt. Mehr als 50 Millionen eingelagerte Minen wurden vernichtet. Trotzdem sterben pro Jahr laut Information der Vereinten Nationen immer noch 15000 Menschen an den Restbeständen im Boden. Es handelt sich zum Grossteil um Zivilisten. Im Jahr 1998 wurde die gemeinnützige Organisation APOPO in Belgien gegründet. APOPO testete diverse Zuchtmethoden und Trainingsprogramme an verschiedenen Nagetierarten. Einige Laborratten werden ausgebildet, um Sprengstoffproben aufzuspüren.


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    Die Organisation beginnt Riesenhamsterratten aus Tansania zu importieren. Der Einsatz dieser Tiere soll der Minenräumung in ehemaligen Kriegsgebieten dienen. Aufgrund der erstaunlichen Ergebnisse findet eine Übersiedlung nach Tansania in Ostafrika statt. Es werden Trainingsfelder an der Sokoine Universität für Agrarwirtschaft (Sokoine University of Agriculture, SUA ) in Morogoro, Tansania eingerichtet.


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    Das Genfer Internationale Zentrum für Humanitäre Minenräumung (Geneva International Centre for Humanitarian Demining, GICH D) führt die externen Prüfungen der Ratten durch. Die erste Gruppe von 11 Minenspürratten besteht diese Zulassungsprüfung gemäß der Internationalen Standards für Minenräumung (International Mine Action Standards, IMAS). Unter Aufsicht von GICHD und des nationalen Instituts für Entminung in Mosambik (National Institute for Demining in Mozambique, IND ) erhalten die Ratten die Erstzulassung.

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    Die afrikanischen Riesenhamsterratten bestechen durch das Gewicht gegenüber Hunden. Sie bleiben dadurch auch mehrere Jahre im Einsatz. Ratten verfügen über einen hervorragenden Geruchsinn und sind zudem als sehr intelligente Tiere anzusehen. Diese Rasse zeichnet sich auch durch ihr ruhiges Gemüt aus. Die Tiere lernen schon in den ersten Lebenswochen, zwischen starken Gerüchen wie Kaffee und Tee den Sprengstoff TNT zu erschnüffeln. Nach erfolgreich absolviertem Training und der Zulassungsprüfung kommen die Ratten in den Einsatz. Die sogenannten "Hero Rats" werden an ein Seil gebunden und mit einer Leine versehen. Durch die knapp einen Kilo schweren Tiere lösen sich keine Explosionen aus. Sie befinden sich auf der Mine und weisen durch kratzen und schaben auf die Gefahr hin.

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    Die Riesenhamsterratten erschnüffelten alleine in Mosambik 2400 Minen sowie 1000 Bomben. Mittlerweile haben sich die Einsatzorte von Mosambik nach Angola, Thailand und Kambodscha ausgeweitet. Die Organisation APOPO hat einige der Hero Rats des weiteren auf Tuberkuloseerreger spezialisiert. Dazu werden die Tiere in Glaskästen gesetzt. Unter denen sind Speichelproben angebracht. Bemerkt die Ratte den Erreger, verhält sie sich ganz still. Durch diese Methode kann das Tier vierzig Proben in sieben Minuten analysieren. Der Mensch bräuchte für die selbe Menge einen ganzen Tag.

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    Seit 2008 werden die Riesenhamsterratten auf Erschnüffeln des Erregers trainiert. Im Jahr 2012 konnten rund 600 Speichelproben gefunden werden, welche die Medizin nicht entdeckte. Als Belohnung werden die "Minenentschärfer" und "Mediziner" mit Bananen verwöhnt. In Zukunft sollen die Riesenhamsterratten auch in Erdbebenregionen Verschüttete aufspüren können. Der Spürsinn dieser Tiere, die ja bei einigen Menschen Ekel hervorrufen, ist bemerkenswert. Sie stellen einen unschätzbaren Wert für Gemeinden, die Probleme mit Landminen und Tuberkulose haben, dar.